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MODELL

„Die philosophische, wissenschaftliche und alltagssprachliche Verwendung des Terminus „Modell“ ist nicht einheitlich. So wie im umgangssprachlichen Gebrauch - auch in anderen europäischen Sprachen - müssen im wissenschaftlichen Gebrauch eine Vielzahl von Bedeutungsvarianten und unterschiedlichen Bestimmungen konstatiert werden (vgl. hierzu: Bensch (1978), Berthel (1970), Bhaskar (1981), Franz/ Hager (1978), Gastev (1964) (1974), Hasenjäger/ Egli (1984), Hesse (1967) (1970), Kaulbach/Mainzer (1984), Klaus/Liebscher (1976), Kondakow (1983), Lewandowski (1975), Kreisel (1980), Masullo(1967), Mouloud (1985),Schriever/Schuh (1980), Wolters (1984), Wüstneck (1974) etc.), denen eine Vielgestaltigkeit der Erscheinungsformen konkreter Arbeit mit Modellen sowie deren jeweiliger theoretischer Reflexionen entspricht. Zusätzlich erschwert wird die Formulierung eines allgemein akzeptierbaren und übergreifend verbindlichen Modellbegriffs dadurch, daß Diskussionen hierüber Gegenstand aktueller Forschungsbemühungen sind.

Allgemeine Begriffsbestimmung:
Im verbreitetsten wissenschaftlichen Sprachgebrauch werden Modelle verstanden als ideelle oder materielle Systeme (Objekte, Prozesse etc.), die von einem Modellsubjekt auf der Grundlage von angestrebten (bestätigten oder angenommenen) Ähnlichkeiten im weitesten Sinne (Eigenschafts-, Struktur-, Funktionsanalogien und Homologien) mit anderen (möglichen oder wirklichen) ideellen oder materiellen Systemen (Objekten, Prozessen etc.), den Modelloriginalen, (re-)produziert und/oder genutzt werden, um an ihnen durch Untersuchungen (im weitesten Sinne) Informationen zu gewinnen, die eine bessere Erkenntnis oder eine Veränderung, Entwicklung bzw. (Um-) Gestaltung des Modelloriginals ermöglichen, wenn die durch die Untersuchung der Modelle zu gewinnenden Informationen mittels direkter Operationen an den Modelloriginalen zunächst oder überhaupt nicht möglich, aufgrund gegebener Bedingungen zu aufwendig oder aus den verschiedensten Gründen unvertretbar sind.
Ergänzend zu diesem verbreitetsten Verständnis werden in der Literatur die (vor allem) im Bereich der Formalwissenschaften verbreitete, historisch jüngere Verwendung des Modellbegriffs in der Logik und der mathematischen Grundlagenforschung sowie der Begriff der mathematischen Modelltheorie besonders hervorgehoben. Die Modelltheorie der mathematischen Logik, wie sie sich in ihrer Frühphase mit den Arbeiten von L. Löwenheim, T. Skolem, K. Gödel, G. Birkhoff und A. Malcev verbindet, entwickelte
sich Ende der 1940er, Anfang der 1950er Jahre im Zusammenhang mit Schriften von L. A. Henkin, A. Robinson und vor allem A. Tarski zu einer relativ eigenständigen Disziplin. Eine grundlegende Darstellung der mathematischen Modelltheorie geben Chang/ Keisler (1973); vgl. auch Addison/Henkin/Tarski (1965). Die Bezeichnung „Theory of models“ geht auf Tarski (1954) zurück. In der mathematischen Modelltheorie als Grenzgebiet zwischen mathematischer Logik und moderner Algebra bzw. allgemeiner Strukturtheorie werden die Beziehungen zwischen formalisierten Sprachen und sie interpretierenden Strukturen untersucht. Modelle sind hier Interpretationen formaler (Axiomen-) Systeme, d. h. Ersetzungen formaler Begriffe des Systems durch bedeutungshaltige Begriffe, die zu wahren, gültigen Behauptungen führen. Die Konstruktion von Modellen zu Axiomensystemen dient insbesondere der Untersuchung solcher Systeme auf Widerspruchsfreiheit, Unabhängigkeit und Vollständigkeit, d. h. Modelle haben hier eine vergleichbare Funktion wie [Seite 426] Modelle außerhalb der mathematischen Grundlagenforschung.
Das Verhältnis dieses speziellen Modellverständnisses zu dem des Modells in anderen Wissenschaftsbereichen wird in der Forschung kontrovers diskutiert. Im wesentlichen lassen sich drei Auffassungen unterscheiden:
1. Der Modellbegriff der Logik und der mathematischen Grundlagenforschung habe für alle anderen Wissenschaftsbereiche Orientierungscharakter (z. B. Suppes (1960), Böhnisch (1969), Asser (1974)); 2. er habe eine unabhängige Bedeutung und einen eigenen Anwendungsbereich außerhalb des allgemeinen Modellverständnisses (z. B. Schröter (1961), Wüstneck (1963) S. 1505 f.); 3. es wird (und dies ist überwiegend der Fall), an der vergleichbaren Funktion anknüpfend, versucht, diesen Modellbegriff als verwandtes Teilproblem in die Verallgemeinerung und Bestimmung eines allgemeinen Modellbegriffs mit einzubeziehen (z. B. Stoff 1969, Kranold 1976).

Methoden- und Verfahrenshistoriographie:
Verglichen mit der umfangreichen systematischen Literatur zu methodischen und rnethodologischen Problemen der Arbeit mit Modellen fällt das geringe Ausmaß methodenhistoriographischer Untersuchungen, die sich zudem schwerpunktmäßig auf das 19. Jh. beschränken, und der fragmentarische und widersprüchliche Charakter historiographischer Bezugnahmen auf.
Dies liegt einerseits in der mangelnden Verbindlichkeit der (intensionalen und extensionalen) Bestimmungen der systematischen Ausgangsbegriffe „Modell“, „Modellverfahren“ (Modellierung) und „Modellmethode“ begründet, die historischen Untersuchungen zugrunde gelegt werden, und als Ausgangspunkt und Ziel begriffs- und verfahrensgeschichtlicher Rekonstruktionen dienen. Andererseits ist diese Situation durch eine grundsätzliche Schwierigkeit geprägt, die sich jedoch nicht nur für ein diachron-historisches, sondern ebenso für ein synchron-systematisches Herangehen stellt: die Schwierigkeit der Ausgrenzbarkeit eines spezifischen Gegenstandsbereiches modelltheoretischer und modellhistorischer Untersuchungen vor dem Hintergrund, daß letztlich jedes begrifflich-theoretische Erkennen sich unter einem seiner Aspekte zu seinem Objekt modellierend verhält, und sei es nur im Sinne einer Komplexitätsreduktion. Dies ist in synchron-systematischer Hinsicht die Grundlage dafür, Modelltheorie, als Theorie des Modellverfahrens, als Methodologie der Modellierung, der Konstruktion und Anwendung von Modellen in allgemeine erkenntnistheoretische Konzepte wie „allgemeine Modelltheorie“, „kybernetische Erkenntnisanthropologie“ oder „Modellismus“ (Stachowiak 1973) zu überführen, ausgehend davon, daß „alle Erkenntnis, Erkenntnis in oder durch Modelle ist“ (Stachowiak 1973, 56). In diachron-historischer Hinsicht resultiert aus dieser Herangehensweise die Tendenz, Methodengeschichte in eine Geschichte des Denkens in Modellen aufzulösen und die „Modellmethode“ ganz allgemein als ein „ursprüngliches Mittel der menschlichen Daseinsbewältigung“ (Flaschka 1976, 12) zu verstehen.
Die Arbeit mit Modellen muß in dieser Sichtweise „der Sache nach“ (Franz / Hager 1978, 607) als sehr alt betrachtet werden. Letztlich ist so feststellbar, „ ... daß Modelle stets in den Wissensschaften Anwendung gefunden haben“ (Stoff 1969, 13), ja es hat „Modelle so lange gegeben, wie wir eine beurkundete Geschichte zurückverfolgen können“ (Sprung 1971, 10) bzw. „ ... das Denken in Analogien ist so alt wie das menschliche Denken überhaupt“ Jammer 1965, 167). Damit verliert der Untersuchungsgegenstand „Modell“ jedoch jegliche eigenständige Spezifik und geht in allgemeiner Wissenschaftsgeschichte bzw. Erkenntnistheorie auf. Während bei synchron-systematischen Untersuchungen eine solche Ausweitung in der Regel vermieden wird, herrscht sie bei der historischen Rekonstruktion der Arbeit mit Modellen vor. Hier wird versucht, von den durch das heutige Modellverständnis fest- gelegten (intensionalen und extensionalen) Bestimmungen des Modellbegriffs (der Modellierung) und der Modellmethode ausgehend, in vergangenen wissenschaftsgeschichtlichen Zusammenhängen Situationen zu rekonstruieren und zu analysieren, in denen aus heutiger Sicht das Auftreten von Modellen konstatiert werden kann. Insbesondere aus der Erforschung der Arbeit mit Analogien in den einzelnen Wissenschaften, durch deren Einordnung in den Kontext ihrer Zeit und durch deren Bewertung als geschichtliche Vorläufer in bezug auf den gegenwärtigen Forschungsstand wird fachübergreifend wie auch fachspezifisch ein rekonstruktives Bild der ideen- und methodengeschichtlichen Zusammenhänge des Denkens mit und in Modellen zu gewinnen versucht. Im Gegensatz zu dieser vorherrschenden Sichtweise der historischen Rekonstruktion der Arbeit mit Modellen geht es bei einer anderen, neueren Herangehensweise an die Geschichte der Arbeit mit Modellen darum, „ ... die Verselbständigung dieses jeder menschlichen Erkenntnistätigkeit eigenen modellierenden Aspektes zu einem relativ beständigen und wissenschaftlich wie praktisch handhabbaren Verfahren als Produkt real historischer methodischer und methodologischer [Seite 427] Bewußtwerdungsprozesse“ (Bernzen 1986, 3) zu erfassen. Im Verständnis dieser Sichtweise von Methodengeschichte geht es insbesondere um die Erfassung von Einfluß- und Wirkungszusammenhängen und deren empirische Beweisbarkeit. Das Modellverfahren als Instrument wissenschaftlicher Erkenntnisgewinnung in der realen Komplexität seiner heutigen Ausformungen wird dabei „ ... als Resultat verschiedener wissenschaftsgeschichtlicher Entwicklungen“ gesehen, als Ergebnis „der historischen Vereinigung verschiedener methodischen Komponenten, d. h. der Zusammenfassung verschiedener Entwicklungslinien der Arbeit mit Modellen“ (Bemzen 1986, 22). Hierbei kommt der paradigmatisch-leitkonzeptionellen Funktion einzelner Wissenschaften in verschiedenen historischen Entwicklungsepochen eine besondere Bedeutung zu: Die methodengeschichtliche Tradition der Arbeit mit Modellen läßt sich so über die Rekonstruktion von systematischen, technischen, planerischen, organisatorischen Problemlösungsprozessen in der spätmittelalterlichen Baupraxis zurückverfolgen bis ins 14. Jahrhundert, wo sie über die theoretische Verallgemeinerung dieser Erfahrungen methodischen Problemlösens in der Architekturtheorie (15. Jahrhundert) aufs engste mit dem Prozeß der Herausbildung der neuzeitlichen Wissenschaft überhaupt verknüpft ist (vgl. Bernzen 1986).
Modelle als Instrumente wissenschaftlicher Erkenntnisgewinnung haben sowohl in der methodischen Praxis der verschiedensten Einzelwissenschaften und deren methodologischer Reflexion als auch in allgemeinen wissenschaftstheoretischen Zusammenhängen in den letzten Jahrzehnten ständig an Bedeutung gewonnen. Dieses hat in den verschiedensten Wissenschaften zu einer umfangreichen Bearbeitung der komplexen methodischen und methodologischen Problematik geführt (vgl. hierzu z. B. die von Beament 1960, Nagel/Suppes/Tarski 1962, Freudenthal 1961, Jung u. a. 1961 und Marx 1963 herausgegebenen Beiträge oder die Erörterungen vor allem in den Zeitschriften Voprosi filosofii 1958-1964 und Studium generale 1965). Im Kontext dieser verstärkten Bedeutung sind Probleme der theoretischen Begründung und systematischen Verallgemeinerung der Arbeit mit Modellen immer wichtiger geworden. Insbesondere in der Philosophie und in der Kybernetik, die wegen der besonderen Tragweite und Komplexität ihrer Fragestellungen unmittelbare methodologische Bedeutung für die
verallgemeinernde Bestimmung des Modellbegriffs gewannen, wurden in den 60er und 70er Jahren die methodischen und theoretischen Positionen hierzu abgesteckt (vgl. hierzu insbesondere Stoff 1969, Wüstneck 1963, 1966, 1966a, Uemov 1971, Ruben/Wolter 1969, Stachowiak 1973). Die Vorgehensweisen hierbei waren und sind synchron-systematisch und in unterschiedlicher Weise darauf orientiert, der realen Vielgestaltigkeit und Verschiedenheit des Auftretens von Modellen die übergreifenden und grundlegenden Zusammenhänge der Arbeit mit Modellen und deren Charakteristik herauszuarbeiten. Besondere Bedeutung kommt hierbei dem Versuch zu, Modelle innerhalb der strukturellen und funktionellen Zusammenhänge zu charakterisieren, in denen sie stehen. Bereits in den methodentheoretischen Diskussionen der 60er Jahre läßt sich, insbesondere ausgehend von methodischen und methodologischen Problemen der Kybernetik, die schrittweise Verlagerung des traditionellen Ausgangspunktes methodentheoretischer Theoriebildungsprozesse über die Arbeit mit Modellen (der Charakterisierung des Modells im Rahmen einer (zweistelligen) Modell-Modelloriginal-Beziehung) zu einer Erfassung des Modells in der Gesamtheit seiner strukturellen und funktionellen Zusammenhänge innerhalb des hierfür konstitutiven (als Modellsystem bezeichneten) Gesamtzusammenhangs von Modell, Modelloriginal und Modellsubjekt aufweisen. Eine grundlegende Darstellung und Analyse der inneren Struktur von Modellsystemen und der Systematik funktioneller Zusammenhänge zwischen den hierfür konstitutiven Komponenten des Modellsystems gibt Wüstneck (1966, vgl. auch Wüstneck 1966a).

Grundzusammenhänge der Arbeit mit Modellen:
1) Diese für ein Modellsystem konstitutiven Komponenten sind in ihrer konkreten Beschaffenheit sehr unterschiedlich. Als Modelle wie auch als Modelloriginale können sowohl subjekt-externe (syntaktische oder semantische) Zeichensysteme wie auch materielle Systeme der realen Subjektumwelt (natürliche, technische, menschliche Objekte) auftreten. Bezieht man auch noch die praxisrelevanten Fälle subjekt-interner Modelloriginal- und Modell-Kognitionen mit ein, so ergeben sich, da eine Identität von Modell- und Originalsubstrat nicht zwangsläufig erforderlich oder vorteilhaft ist, eine Fülle von Kombinationsmöglichkeiten, die die reale Vielfältigkeit konkreter Varianten von Zuordnungsmöglichkeiten von Modell- und Originalsubstraten verdeutlicht (Eine anschauliche Systematisierung gibt Köhler (1975, 2701-2705). Als Modellsubjekte werden je nach dem, ob das Modell als spezifisch menschliches Problemlösungsmittel angesehen wird (was überwiegend der Fall ist), menschliche [Seite 428] Erkenntnissubjekte oder aber auch wie z. T. in der Biologie oder Kybernetik auch andere informationsverarbeitende Systeme betrachtet.
2) Die zwischen dem Modell, dem Modelloriginal und dem Modellsubjekt bestehende Beziehung wird als Modellrelation bezeichnet und ist logisch gesehen dreistellig, d. h. ein als Modell fungierendes System ist nur durch seine Beziehung zu dem, wovon es Modell ist (d. h. dem Modelloriginal), und durch seine Beziehung zu dem, wofür es Modell ist (d. h. zum Modellsubjekt), als Modell bestimmt. (Vgl. Klaus 1969, 413, Lay 1973, 522, Kranold 1976, 27, Stachowiak 1973, 133, Bernstein 1969, 95)
3) Charakteristisch und grundlegend für den als Modellsystem bezeichneten Gesamtzusammenhang sind die Ähnlichkeitsbeziehungen zwischen dem Modell und dem Modelloriginal, d. h. die Beziehungen des Modells zu dem, wovon es Modell ist. Diese Ähnlichkeiten werden im allgemeinen als Analogien (oder auch Homologien) gekennzeichnet. (Eine grundlegende Darstellung homologer Ähnlichkeiten und des Homologiebegriffs gibt Voigt 1973,16-86; vgl. auch Kaiser/Voigt 1967). Zur logischen Struktur sowie zu den Hauptformen des Analogieschlusses siehe Uemov (1967), zur Analogie weiterhin insbesondere Straaß(1963, 101-116). Die angestrebten Ähnlichkeiten zwischen dem Modell und dem Modelloriginal können sich auf die Struktur, die Funktion oder das Verhalten der als Modelloriginal und Modell fungierenden Systeme beziehen. Das als Modell fungierende System ist entscheidend dadurch bestimmt, daß es dem Modellsubjekt zur stellvertretenden Erfassung entweder der Struktur, der Funktion oder des Verhaltens des als Original fungierenden Systems dient. Bei natürlichen Substraten stellen sich vorwiegend Probleme zweckorientierter Auswahl, während technische Substrate und Zeichensysteme durch Konstruktion eine stärkere planmäßige Gestaltung der Ähnlichkeit zulassen. Die zwischen dem Modell und dem Modelloriginal als Elementen des Modellsystems bestehende Ähnlichkeitsbeziehung ist über Beurteilung, Annahme, Erkenntnis oder über zweckbestimmte Auswahl oder Konstruktion vom Modellsubjekt abhängig. Art und. Umfang der angestrebten Ähnlichkeit zwischen dem Modell und dem Modelloriginal sind von den Substratqualitäten von Modell und Modelloriginal, von Art und Umfang der Ausgangsinformationen über das existierende oder zu konstruierende Modelloriginal, von der vorliegenden Situation sowie von der Bewertung, Einschätzung und Einordnung dieser Ausgangsinformationen im Zusammenhang mit der gegebenen Rahmenaufgabe des Subjekts und insbesondere daraus resultierenden Anforderungen an das Modell abhängig. Die Adäquatheit des Modells ist situationsbezogen auf die Zwecke zu beurteilen, zu deren Verwirklichung zur Arbeit mit Modellen übergegangen wurde, d. h. Modelle sind brauchbar bzw. zweckmäßig oder unbrauchbar bzw. nicht zweckmäßig. (Vgl. dazu auch Kranold 1976, 38 und Dahme 1987, 360). Sofern die genannten Bedingungen, von denen Art und Umfang der angestrebten und/oder realisierbaren Ähnlichkeiten abhängen, genauere Präzisierungen der Art und des Umfangs der zweckmäßigen Ähnlichkeiten zwischen Modell und Modelloriginal bestätigen, können genauere anzustrebende Ähnlichkeitsbedingungen auf der Ebene Modell-Modelloriginal angegeben werden (z. B. die Isomorphieforderung für den Vergleich symbolsprachlicher Zeichen). Festlegungen von Ähnlichkeitsbedingungen auf der Ebene der zweistelligen Modell-Modelloriginal-Beziehung für bestimmte Geltungsbereiche (d. h. bestimmte Klassen von Originalen, Modellen und Zwecken) bleiben jedoch immer den Bedingungen der strukturellen und funktionellen Zusammenhänge im Modellsystem und der dafür bestehenden Adäquatheitsforderung in bezug auf die angestrebten Zwecke untergeordnet.
4) Wurde die Beziehung des Modells zu dem, wovon es Modell ist, als grundlegend und charakteristisch bezeichnet, so kommt der Beziehung des Modells zu dem, wofür es Modell ist, doch die entscheidende Bedeutung zu. Dies hängt mit der zentralen Stellung des Modellsubjektes im Modellsystem zusammen. Das Modellsubjekt steht hierbei sowohl in Wechselwirkung mit dem Modelloriginal als auch mit dem Modell, wobei die entscheidenden Beziehungen des Modellsubjekts zum Modell stets informationeller Art sind. Der Übergang zur Arbeit mit Modellen erfolgt im Rahmen von (in der Regel komplexen) Problemlösungsprozessen, d. h. einer bestimmten Rahmenaufgabe des als Modellsubjekt fungierenden Systems, zu deren Verwirklichung zusätzliche Informationen über das als Modelloriginal fungierende System benötigt werden. Die Rahmenaufgabe kann auf tiefere Erkenntnis von Strukturen, Funktionen und Verhaltensweisen oder auf die Veränderung, Entwicklung bzw. (Um-) Gestaltung (etwa durch die Vorbereitung von Entscheidungen für eine gezielte Beeinflussung konkreter Planungen) der Problemlösungsprozesse abzielen, in die der Übergang zur Arbeit mit Modellen und die stellvertretende Untersuchung des Modells integriert sind. Modelle können somit sowohl einen Beitrag zur Theoriebildung leisten als auch auf Art, Umfang und Qualität von Problemlösungen in der und [Seite 429] für die Praxis Einfluß nehmen (vgl. z. B. Dahme 1987,358).
5) Im einzelnen werden in der Literatur folgende Funktionen von Modellen unterschieden. 1. Erkenntnis, 2. Erklärung und Demonstration, 3. Indikation, 4. Variation und Optimierung, 5. Verifikation, 6. Projektierung (z. T. auch noch zusätzlich Steuerung und Ersatz), wobei es grundsätzlich zu berücksichtigen gilt, daß in der Praxis ein und dasselbe Modell zu mehreren dieser Funktionen genutzt werden kann. Eine detaillierte Darlegung und Charakterisierung der hier aufgeführten Modellfunktionen findet sich z. B. bei Wüstneck 1974, 808. Die Modellfunktion wird in der methodentheoretischen Literatur in der Regel auch als wesentliches Klassifikationsmerkmal gekennzeichnet, doch wird sich die konkrete Bedeutung der Klassifikationsmerkmale im konkreten Untersuchungsfall nach der Spezifik der jeweiligen Erkenntnisinteressen und der damit verbundenen Gegenstandsbereiche richten. Eingehende Darstellungen der in der Praxis vertretenen Klassifikationsverfahren geben u. a. Klaus (1969, 414-416; Wüstneck 1966, 125-144; 1974, 807-808; Sprung 1971, 14-26, Kranold 1976, 29 f, Clauß 1976,347-349).

6) Das durch die Modellmethode als Regelsystem zu erfassende Modellverfahren (die Modellierung) als Folge von Operationen auf der Tätigkeitsebene variiert in seinem praktischen Auftreten hinsichtlich seiner Form und seines Inhaltes sehr stark in Abhängigkeit von den Eigenschaften der als Modelloriginale, Modellsubjekte und als Modelle auftretenden Systeme sowie in Abhängigkeit von den mit der Modellbildung und Anwendung verbundenen Zwecken. Trotz aller Unterschiedlichkeit im einzelnen läßt sich eine allgemein charakteristische Phasenstruktur, eine Folge von wenigstens vier zumindest analytisch voneinander abzugrenzenden Operationsphasen hervorheben, die gegebenenfalls in mehreren Zyklen durchlaufen werden müssen (Vgl. Glinskij u. a. 1965, 53-70, Wüstneck 1974, 810, Hager/Hörz 1977, 171-173, Franz/Hager 1978, 61 0 f., Dahme 1987, 360 f.):

Phase 1 umfaßt im einzelnen sehr unterschiedliche Prozesse von der Analyse der Ausgangssituation bis zur Einführung des Modells in das dadurch gleichzeitig konstituierte Modellsystem. Diese Prozesse der Analyse der Ausgangssituation, der Auswahl, Konzeptualisierung und Herstellung eines dem Original ähnlichen ideellen oder materiellen Systems, das (vermittelt über verschiedene Zwischenstufen, ausgehend von ersten intuitiven Modellvorstellungen (-ideen) dann im Modellsystem als Modell fungieren soll, sind bestimmt durch a) die Bedingungen der Rahmenaufgabe des Subjekts, b) die Bedingungen, die aus den Eigenschaften des möglichen oder wirklichen Originals resultieren, c) die Bedingungen der Situation sowie d) durch Bedingungen, die aus der Spezifik möglicher Modellsubstrate (z. B. physikalische Gesetze, syntaktische Regeln etc.) resultieren. Die Konstituierung des Modells (unter Berücksichtigung der Informationen über die Eigenschaften zur Auswahl stehender möglicher ideeller oder materieller Modellsubstrate) stellt hierbei in der Praxis einen vielgestaltigen, oft komplizierten und kreativen Prozeß dar. (Vgl. hierzu Gaitanides 1979, Bretzke 1980, Molière 1984).

Phase II umfaßt die Prozesse der Bearbeitung des Modells mit dem Ziel der Gewinnung zusätzlicher Informationen über das Modell. Die Operationen des Modellsubjekts umfassen - je nach Art und Zweck des Modells - ein Spektrum von rein gedanklichen Operationen bis zu realen Manipulationen. Die in dieser Phase erfaßten Operationen können in der Praxis die Anwendung ganzer Methoden als Teiloperationen beinhalten (z. B. Messungen, Modellexperimente etc.).

Phase III umfaßt die Prozesse der Verknüpfung der über das Modell neu gewonnenen Informationen mit dem Original aufgrund der Informationen oder Annahmen über die zwischen dem Modell und dem Modelloriginal bestehenden Ähnlichkeiten. Hier kommt dem Analogieschluß eine besondere Bedeutung zu. Hier muß zwischen „Modellgewißheit“ und z. B. „empirischer Gewißheit unterschieden werden, d.h. die am Modell gewonnenen und mit dem Original in Verbindung gebrachten Informationen bedürfen der Verifikation am Original. Bereits in dieser Phase sind in der Regel Zwischenentscheidungen über eine Rückkehr zu Phase I oder II bzw. über das Fortschreiten mit Phase IV möglich und/oder notwendig.

Phase IV beinhaltet einerseits die Prozesse der Verifikation der für das Original durch Analogieschlüsse oder anderweitige Ableitungen gewonnenen Informationen (Hypothesen über das Original, die direkt geprüft werden, heuristische Informationen, die zur komplexen Bearbeitung des Originals überleiten) am Original selbst und andererseits die Prüfung des Erfüllungsstandes der Aufgabe als Entscheidungsgrundlage für die ggf. erforderliche zyklische Fortsetzung des Prozesses mit Phase I oder II (d. h. weitere Ausschöpfung des Modells oder Übergang zu verbesserten Modellvarianten oder Modellen.

7) Der dialektisch-materialistischen Wissenschaftstheorie kommt im Zusammenhang mit der Verallgemeinerung und Bestimmung des [Seite 430] Modellbegriffs und der Herausarbeitung entscheidender Kategorien und Zusammenhänge der Modellmethode insbesondere durch die Untersuchungen von Wüstneck (1966), Straaß (1963) und Uemov (1971) eine ganz entscheidende Bedeutung zu. Wesentliche Anstöße im Rahmen der Diskussionen der methodischen und methodologischen Problematik des Modellverfahrens gaben weiterhin insbesondere die Beiträge von Albrecht (1970), Bernstein (1969,1970), Böhnisch (1969), Borek (1970), Franz/Hager (1978), Gerhardt (1967), Glinskij u. a. (1965), Hager/Hörz (1977), Hörz (1975,1977,1978), Klaus (1969), Kranold (1976), Ruben/Wolter (1969), Sprung (1971), Wüstneck (1 963,1966a). Der aktuelle Stand der Diskussionen ergibt sich aus den Beiträgen, die bei Hörz/Ornel'janovski (1982) veröffentlicht sind, sowie aus einigen weiteren Beiträgen wie z. B. Bunge (1983, 1986), Dahme (1987).

Desiderate. 1) Desiderate der derzeitigen Forschungssituation werden in der Literatur (entsprechend den vorherrschenden Schwerpunktsetzungen) im Bereich der weiteren systematischen Bearbeitung der methodischen und methodologischen Problematik der Arbeit mit Modellen gesehen. Hat sich das Interesse zunächst auf die allgemeine Herausarbeitung der Gesamtstruktur und -dynamik von Modellsystemen und die Erarbeitung wesentlicher Kategorien und Zusammenhänge der Modellmethode bzw. des Modellverfahrens konzentriert, so rücken in jüngster Zeit insbesondere Fragen der Modellbildung, also (im Sinne der dargelegten Operationsphasen) der Operationsphase 1 in den Vordergrund des Interesses. Die detaillierte Thematisierung insbesondere: a) der Problematik der Bildung erster Modellvorstellungen (Modellideen) als notwendige Vorstufen für die Bildung ideeller wie auch materieller Modelle, b) der Problematik der Möglichkeiten und Grenzen des Fortschreitens von einer ersten, groben Modellvorstellung zum praktikablen d. h. zweckmäßigen Modell wirft grundsätzliche erkenntnistheoretische Probleme erneut und verstärkt auf und erfordert c) eine detaillierte weitere Bearbeitung der problemtheoretischen Grundlagen, insbesondere des komplizierten Prozesses, der von einem ersten noch weitgehend unspezifizierten Problemempfinden zu einem strukturierten und methodisch faßbaren Problembewußtsein führt, d) eine Untersuchung der Abbildproblematik sowohl im Sinne der mathematischen Abbildtheorie wie auch im Sinne der Abbildproblematik der Erkenntnistheorie, sowie e) eine weitere Untersuchung der Ähnlichkeitsproblernatik (Analogie und Homologie sowie der damit verbundenen Schlußweisen).

2) Besonderes Interesse muß weiterhin der Untersuchung und jeweiligen Klarlegung der Geltungsbereiche der an und mit Hilfe von Modellen erarbeiteten Ergebnisse gelten. Dies gilt insbesondere angesichts des sprunghaften Anstiegs (vor allem) der mathematischen Modellierung durch die Möglichkeiten der elektronischen Datenverarbeitung und vor dem Hintergrund gestiegener gesellschaftlicher Anforderungen an Leistungsfähigkeit und Exaktheit des Verfahrens. Die Exaktheit innermathematischer Schlüsse impliziert die Gefahr der unproblematisierten Übertragung solcher Exaktheitserwartungen an die Anwendung mathematischer Verfahren und damit die Gefahr, die tatsächliche Leistungsfähigkeit der mathematischen Modellierung ungerechtfertigt zu überschätzen: Mathematische Modelle abstrahieren nicht nur von Originaleigenschaften, sondern müssen, um begründetes mathematisches Schließen zu ermöglichen, a) in der Regel mit Annahmen ausgestattet werden, die dem Modelloriginal in der Realität nicht zukommen; b) die Modellwahl oder Konstruktion ist vielfach durch pragmatische Überlegungen - wie die Lösbarkeit vorgegebener Probleme mit vorhandenen Methoden - bestimmt, und c) Vereinfachungen (Separationen, Vernachlässigungen, Linearisierungen etc.) sind in der Regel nicht zu umgehen. Beschränkte Kontrollierbarkeit und mangelnde Transparenz machen die Weiterverwertung solcher modellbestätigter Ergebnisse vielfach problematisch. Vordringliche Aufgabe ist hier die explizite Herausarbeitung und Darlegung der Gültigkeitsgrenzen der durch Untersuchungen am Modell gewonnenen Ergebnisse und damit eine Korrektur übersteigerter gesellschaftlicher Erwartungen an die Möglichkeiten des Verfahrens.

3) Daneben steht die Problematik einer allgemeinen Begriffssystematik nach wie vor zur Debatte. Soll die Analyse und theoretische Verallgemeinerung praktisch-empirisch vorfindbarer Modellbegriffe nicht auf die bloße Konstatierung einer Pluralität stetig anwachsender koexistierender Modellbegriffe hinauslaufen, so ist an dem grundsätzlichen Ziel der interdisziplinären, verallgemeinernden Herausarbeitung eines allgemein akzeptierbaren und verbindlichen Modellbegriffs und der damit verbundenen konstitutiven Termini festzuhalten. Der Versuch, systematisch einen interdisziplinär brauchbaren Modellbegriff zu gewinnen, legt ein Anknüpfen an die Verallgemeinerungsbemühungen der 60er und 70er Jahre nahe. Die Grundsatzproblematik [Seite 431], die aus einer synchron-systematischen Orientierung auf die aktuelle Anwendungspraxis des Verfahrens und aktuelle Modellverständnisse resultiert (als Bemühen, ausgehend von vorfindbaren Begriffsextensionen die Begriffsintension durch empirische Untersuchung zu erschließen), sowie die damit verbundene Legitimationsproblematik notwendiger Ausgrenzungen gewinnen durch die Einsicht in die Bedeutung historischer Entwicklungszusammenhänge und daraus ableitbarer Kriterien neue Lösungsperspektiven.

4) Dies verdeutlicht die Bedeutung gerade diachron-historischer Untersuchungen der Arbeit mit Modellen insbesondere im Zusammenhang mit der Herausbildung und Etablierung der neuzeitlichen Wissenschaft unter den Gesichtspunkten a) nachweisbarer Einfluß- und b) Wirkungszusammenhänge. Diese Entwicklungen kreuzen sich immer wieder mit wortgeschichtlichen Entwicklungen, die Bezeichnungsnotwendigkeiten zum Ausdruck bringen und damit Zugänge zu wissenschaftsgeschichtlichen Sachverhalten bieten und entsprechender Bearbeitung bedürfen.

5) Neben solchen Desideraten, die sich auf die weitere Bearbeitung der methodischen und methodologischen Problematik der Arbeit mit Modellen in systematischer wie historischer Hinsicht beziehen, muß die Sicherung und Nutzbarmachung der bisher erarbeiteten methodischen und methodologischen Ergebnisse als ein vordringliches Problem betrachtet werden. Der systematische Zugriff zu der großen Fülle inzwischen vorliegender Resultate wird bereits durch das Fehlen einer systematischen fachübergreifenden Bibliographie und gerade im Bereich materieller Modelle durch den Mangel an fachgerechter Archivierung ganz erheblich erschwert. Hinzu kommt, daß sowohl das Ausmaß des Einsatzes ,von Modellen in den verschiedensten Anwendungsbereichen als auch die Publikationen über Modelle rapide steigen, so daß angesichts der großen interdisziplinären Bedeutung der Arbeit mit Modellen die Erarbeitung einer systematischen, fachübergreifenden, internationalen Dokumentation der bisherigen Arbeitsergebnisse zu einem vordringlichen Problem wird, dessen Lösung erst in vollem Umfang die Nutzbarkeit des bereits vorhandenen Wissens gewährleisten kann. Angesichts der Vielgestaltigkeit der Arbeit mit Modellen, der Interdisziplinarität und der komplexen Spezifik einzelwissenschaftlicher Anwendungsprobleme sowie angesichts der bislang mangelnden Verbindlichkeit eines allgemein akzeptierten Modellbegriffs wird deutlich, daß hier die Zusammenarbeit von Einzelwissenschaften und Philosophie in systematischer wie historischer Hinsicht notwendig ist, und es zeigt sich gleichzeitig, daß eine bewußte und systematische Archivierung hier nur einen ersten wesentlichen Schritt darstellen kann.

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Rolf Bernzen, Marburg

Zum Begriffsfeld: Analogie; Kybernetik; Methode/Methodologie; Problem; System; Vergleich.“

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